Hier haben wir ein Zuhause gefunden.

Ilona flüchtet während des Krieges mit ihren vier Töchtern aus einem bosnischen Dorf. Sie kann sich nach Tuzla retten, findet Unterkunft und Unterstützung bei Vive Žene. Doch kurz nach Ende des Krieges stirbt ihr Mann, der Vater der Kinder. Danach erkrankt auch Ilona schwer, kann sich nicht mehr um ihre Kinder kümmern. 

Hier haben wir ein Zuhause gefunden

Krieg, Vertreibung, Flucht und Krankheit – für Ilona und ihre Kinder will einfach keine Ruhe einkehren.

Hilfe kommt in Form von Ilonas Schwester Samra, die in die Schweiz geflohen war, aber nun zurückkehrt, um ihre Schwester bis zu ihrem Tod zu pflegen. Auf dem Sterbebett verspricht sie Ilona, sich um ihre vier Töchter zu kümmern, bis diese erwachsen und selbstständig sein würden.

Dieses Versprechen kann Samra mit Unterstützung von Vive Žene einhalten.

Seit Mitte der 1990er Jahre bekommt Samra umfassende Unterstützung. Der erste und wichtigste Punkt: Ein Zuhause zu finden, in dem die vier Mädchen und ihre Tante leben und sich einen normalen Alltag aufbauen können. Samra und ihre Nichten ziehen zunächst in ein von Vive Žene angemietetes Haus. 2003 beziehen sie eines von zehn Häusern, die Vive Žene Anfang der 2000er Jahre für kriegstraumatisierte Frauen und ihre Kinder bzw. Angehörigen rund um Tuzla baut.

Infokasten: Kriegswaisen in Bosnien und Herzegowina

Im Bosnienkrieg, der von 1992 bis 1995 stattfand und von sogenannten „ethnischen Säuberungen“ begleitet wurde, starben rund 100.000 Menschen. Erschreckend hoch ist dabei die Zahl getöteter Zivilisten – 20 % davon Frauen. Nimmt man noch die Menschen hinzu, die wie im Falle von Ilona und ihrem Mann in den Jahren nach dem Krieg an Verletzungen, Krankheiten und den Folgen ihrer Traumatisierungen starben, kommt man auf ein weit größeres Ausmaß.

Viele dieser Menschen hinterließen Kinder, die nicht nur aus ihren Heimatdörfern vertrieben wurden, sondern noch dazu ihre Familien verloren. Hinzu kamen zahlreiche aus Vergewaltigungen entstandene Kinder, die in den Familien der Frauen oftmals nicht willkommen waren. 

Für viel zu viele Kriegswaisen sah die Zukunft völlig ungewiss aus.


Engagierte Organisationen wie Vive Žene haben geholfen, dass diese Kinder ein neues Zuhause fanden. Sie unterstützen die Familien oder Pflegefamilien 
durch psychosoziale Betreuung, Rechtsberatung und Bildungsprogramme. 

Diese Unterstützung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bosnien und die anderen Balkanstaaten mit einer Vielzahl politischer und gesellschaftlicher Probleme kämpfen, die insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene hart treffen. Die Jugendarbeitslosenquote liegt bei 60 % und die Löhne sind so niedrig, dass eine Verbesserung der Lebensverhältnisse vielerorts utopisch erscheint. 

Die kontinuierliche Arbeit von Vive Žene, die auch Einkommen schaffende Maßnahmen beinhaltet, ist demnach weiterhin unabdinglich. 

Heute unterstützt die Hilfsorganisation oft schon die zweite oder dritte Generation von Überlebenden des Krieges dabei, ökonomisch unabhängig zu werden und das eigene Leben selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.

Durch die umfassende Unterstützung der Hilfsorganisation kann Samra ihren vier Nichten ein Leben mit Zukunftsperspektive bieten. Die Familie wird nicht nur finanziell, sondern auch durch psychosoziale sowie rechtliche Beratung unterstützt. 

Immer ist jemand da, um mit Samra zu reden oder ihr in konkreten Fragen zu helfen.

Die vier Töchter von Ilona haben heute die Schule und verschiedene Ausbildungen abgeschlossen, sind verheiratet und stehen mit ihren Familien auf eigenen Beinen.

Naomi findet in ein gewaltfreies Leben.

Eine Geschichte aus dem Mädchenhaus Mäggie in Herdecke (Ruhr)

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